Negatives Jahresergebnis – jedoch besser als budgetiert

26. März 2024

Aus dem Einwohnergemeinderat Sarnen

Negatives Jahresergebnis – jedoch besser als budgetiert

Der Einwohnergemeinderat Sarnen präsentiert der Stimmbevölkerung die Jahresrechnung 2023 mit einem Aufwandüberschuss von rund CHF 0.5 Mio. Trotz Minderaufwendungen bei der Verwaltung und der Schule führen nicht beeinflussbare Faktoren zum Minus in der Jahresrechnung.

Die Jahresrechnung 2023 schliesst mit einem Aufwand von CHF 71'219'707.88 und einem Ertrag von CHF 70'700'940.06 ab und weist damit ein negatives Gesamtergebnis von CHF 518'767.82 aus. Budgetiert war ein Aufwandüberschuss von CHF 789'000. Der Gesamtverlust wird mit dem Eigenkapital verrechnet.

Grosse Schwankungen in den Funktionen und Kontogruppen
Betrachtet man die Artengliederung fällt auf, dass hauptsächlich beim Personalaufwand
(- TCHF 591) sowie beim Sach- und Betriebsaufwand (- CHF 1.75 Mio.) das Budget unterschritten wurde. Die Einsparungen resultieren einerseits aus Kosteneinsparungen oder verschobenen bzw. redimensionierten Projekten. Hingegen sind netto höhere Einlagen in Fonds- und Spezialfinanzierungen (+ CHF 1.36 Mio.) sowie tiefere Fiskalerträge (- TCHF 416) zu verzeichnen. In den einzelnen Bereichen schliesst die allgemeine Verwaltung rund
CHF 1.1 Mio. unter Budget ab. Hingegen kommt es in den Bereichen Gesundheit und soziale Sicherheit gesamthaft zu einer Budgetüberschreitung im Umfang von TCHF 978. Gemeinderat Beat Odermatt, Departementchef Finanzen, hält fest, dass sich hier der Trend der steigenden Gesundheitskosten fortsetzt und im Jahr 2023 auch Mehrkosten bei den Kinder- und Jugendheimen für neu gesprochene Kindesschutzmassnahmen anfallen.

Tieferer Steuerertrag bei den natürlichen Personen
Die Fiskalerträge liegen insgesamt TCHF 416 unter Budget. Bei den ordentlichen Steuern zeigen sich die grössten Schwankungen. Bei den natürlichen Personen liegt der Ertrag aus der Einkommensteuer um CHF 3.93 Mio. unter Budget (+ CHF 1.1 Mio. zum Vorjahr), derjenige aus der Vermögenssteuer dafür um CHF 1.16 Mio. über Budget (+ TCHF 941 zum Vorjahr). Bei den Gewinnsteuern der juristischen Personen gilt es den grossen Mehrertrag gegenüber dem Budget (+ CHF 1.63 Mio.) zu relativieren. «Aufgrund unsicherer Bonität von steuerpflichtigen Gesellschaften mussten Wertberichtigungen von TCHF 833 verbucht werden. Diese Korrekturen werden separat ausgewiesen», erklärt Beat Odermatt. Die Handänderungssteuern verzeichnen einen um TCHF 644 höheren Ertrag, rückläufig sind hingegen die Grundstückgewinnsteuern.

Erfreuliche Entwicklung im Erlebnisbad und Camping Seefeld Park
Das Erlebnisbad Seefeld Park darf auf eine erfolgreiche Saison zurückblicken. Dank der erfreulich hohen Anzahl an Badi-Gästen weist die Saison 2023 einen Rekordumsatz von
TCHF 295 bei den Strandbad-Eintritten aus. Im Campingbereich belaufen sich die Logiernächte wiederum auf über 55'300 Übernachtungen. Gegenüber den Spitzenjahren 2020 und 2021 ist diese Zahl leicht rückläufig, sie liegt jedoch immer noch deutlich höher als vor der Covid-19-Pandemie. Für die Campinggäste konnte rechtzeitig auf die Saison 2023 hin der Erweiterungsbau der Sanitäranlage fertiggestellt werden. Die Investitionssumme von CHF 1.50 Mio. über die letzten zwei Jahre hat sich gelohnt. Das Manko an genügend Sanitäreinrichtungen konnte durch den Aufstockungsbau auf dem bestehenden Gebäude behoben werden. Der Ertragsüberschuss von TCHF 702 aus dem Campingbetrieb inklusive der Mieteinnahmen des Restaurantbetriebs wird in die Spezialfinanzierung eingelegt.

Hochwasserschutz Sarneraatal weiter fortgeschritten als vorausgesagt
Das Projekt Hochwassersicherheit Sarneraatal wird vom Kanton Obwalden als Bauherr geführt. Im Jahr 2023 konnten mehr Arbeiten ausgeführt werden als geplant waren. Die Rechnung vom Kanton an die Einwohnergemeinde Sarnen über CHF 3.03 Mio. fällt daher im Jahr 2023 um CHF 1.42 Mio. höher aus als im Budget 2023 vorgesehen (CHF 1.62 Mio.). Der Einfall von Russland in der Ukraine vom Februar 2022 hat für die Einwohnergemeinde Sarnen nach wie vor finanzielle Folgen. Die Kosten des Grundschulunterrichts für die Flüchtlingskinder werden unter den Gemeinden des Kantons Obwalden aufgeteilt und gegenseitig weiterverrechnet. Der Kanton Obwalden stellt anteilsmässig Rechnung für die Beschulung im Zusammenhang mit der Integrationsschule in Giswil. Für Sarnen fallen für die Beschulung insgesamt Nettokosten von rund TCHF 162 an. Die Kostenbeteiligung der Einwohnergemeinde am nationalen Finanzausgleich (NFA) beläuft sich auf TCHF 985 und befindet sich damit leicht unter dem Budget (- TCHF 65). Im Vorjahr belief sich die Beteiligung von Sarnen auf TCHF 317. Der Beitrag in den kantonalen Finanzausgleich beläuft sich auf CHF 4.27 Mio. Die Beitragszahlung von Sarnen fällt infolge der eigenen gesunkenen Finanzkraft tiefer aus als budgetiert (- TCHF 730).

Investitionen nicht ausgeschöpft
Die Investitionsrechnung 2023 umfasst Nettoinvestitionen in der Höhe von CHF 7.28 Mio. Darin enthalten sind die erwähnten Kredite für den Erweiterungsbau der Sanitäranlage beim Seefeld Park sowie die höheren Kosten für den Hochwasserschutz Sarneraatal. Budgetiert waren Nettoinvestitionen in der Höhe von CHF 9.62 Mio. «Die tiefere Umsetzungsquote», so Beat Odermatt, «resultiert zum einen durch tiefere Umsetzungskosten in den einzelnen Projekten sowie aus Verzögerungen von Projekten aufgrund mangelnder Personalressourcen, Landverhandlungen, Einsprachen oder infolge Abhängigkeiten von anderen Projekten.»

Ausblick und Dank
Als grosse Herausforderung sieht Beat Odermatt die geplanten hohen Investitionen in den kommenden Jahren. «Der Gemeinderat musste bereits beim Budget 2024 auf eine strengere Ausgabendisziplin setzen. Beim Finanzplan 2025 bis 2029 sind trotz klarer Priorisierung Projekte anstehend, die nicht verschoben werden können. Ob die Schuldenbegrenzung gemäss Finanzhaushaltsgesetz mit diesen Massnahmen eingehalten werden kann, wird sich anlässlich des Budgetprozesses zeigen. Einige Ausgaben können beeinflusst werden, nicht so die Fiskal-Einnahmen. Im Moment sind wieder Mehrfamilienhäuser im Bau bei denen ich erwarte, dass sich die neuen Zuzüger positiv auf unsere Steuereinnahmen auswirken. Zum Schluss möchte ich im Namen des Gemeinderats den Mitarbeitenden der Verwaltung für das Engagement zum Wohle der Gemeinde Sarnen danken.»

Sarnen, 18. April 2024

Kontakt:
Beat Odermatt, Gemeinderat Finanzen
Tel. Nr.     079 261 95 55
E-Mail:      beat.odermatt@sarnen.ow.ch

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