WILLKOMMEN Willkommen in Sarnen, im Hauptort des Kantons Obwalden. |
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Sarnen liegt auf 473 m.ü.M. Es hat eine Gesamtfläche von 7'688 ha. Davon sind 6'858 ha produktives und 830 ha unproduktives Land. Sarnen ist Hauptort des Kantons Obwalden und liegt am Sarnersee, eingebettet in Wälder, Wiesen und Auen, umkränzt von einer strahlenden Bergwelt. Das Dorfzentrum prägen Verkaufsläden, Kleinhandwerksbetriebe, Banken, Versicherungen, Einkaufszentren, Hotels, Restaurants und Cafes. In Sarnen gibt es auch ein Kantonsspital, eine Seniorenresidenz, Ärzte und Zahnärzte. Für die Aus- und Weiterbildung stehen in der Gemeinde Sarnen folgende Schulen offen: Kindergarten, Volksschule, Kantonsschule (Gymnasium), Berufs- und Weiterbildungszentrum. Das Dorf Sarnen verfügt über einen Bahnhof des Zentralbahn-Netzes, Autobahnanschluss A8 und verschiedene Postauto-Verbindungen. Am nördlichen Ende des Sarnersees liegt die Seebadanlage Seefeld Park und die Bootsanlegestelle. Vor einiger Zeit hat sich der Schweizerische Ruderverband in Sarnen niedergelassen und sein Ruder- und Trainingszentrum aufgebaut. Einige weitere Sportmöglichkeiten: Fussball, Mini Golf-Anlage am See, Seebadanlage Seefeld Park, Beachvolleyball, Surfen, Fischen, Fitness-Parcours im Ennetriederwald, Velofahren, Bike-Touren, Wandern, Reiten, Langlauf im Langis, Skifahren in den umliegenden Skigebieten. Sarnen im Licht der Geschichte Stein- und bronzenzeitliche Funde wie auch ein Münzfund aus der Römerzeit - heute im Historisches Museum Obwalden untergebracht - lassen den Schluss zu, dass das Tal der Sarner Aa schon sehr früh bewohnt gewesen ist. Im Zusammenhang mit der Pfarrkirche wird der Ort Sarnen im neunten Jahrhundert unserer Zeitrechnung erstmals in einer Urkunde erwähnt. Sarnen blickt mit berechtigtem Stolz auf seine mehr als 1100-jährige geschichtliche Vergangenheit zurück. Auf Schritt und Tritt begegnen wir Zeugen dieser langen, wechselvollen Geschichte. Der Hexenturm an der Kirchstrasse, früher Gefängnis, heute Teil des Staatsarchivs, war ursprünglich ein Wohnturm der Kellner von Sarnen. Diese wahrten in grauer Vergangenheit die Patronatsrechte und verwalteten die Besitzungen, welche das Kloster Murbach im Elsass an der Sarner Pfarrkirche und im ganzen Tal hatte. Das "Weisse Buch von Sarnen", das Landschreiber Hans Schriber im Jahre 1468 verfasst haben soll, gilt als älteste, noch erhaltene Darstellung der Gründungsgeschichte der Eidgenossenschaft. Das historische Kleinod wird im Staatsarchiv Obwalden in Sarnen aufbewahrt. Das "Weisse Buch" schildert unter anderem das wohl hervorstechendste Ereignis in der Geschichte von Sarnen: Die listreiche Einnahme und Zerstörung der unteren Burg und die Vertreibung des verhassten habsburgischen Landvogtes zur Zeit der Gründung der Eidgenossenschaft. Die Burg stand auf dem Hügel über dem Dorfkern. Sie war aber zur Befreiungszeit schon länger verlassen. Der Landenberg ist seit 1616 im Besitz des Kantons Obwalden. Von der ehemaligen Burg Landenberg ist praktisch nichts übrig geblieben. Das alte Schützenhaus auf dem Landenberg stammt aus dem Jahre 1752, das in unmittelbarer Nähe befindliche alte Zeughaus von 1710. Am 13. August 1468 fiel ein grosser Teil der Sarner Dorfkerns einer verheerenden Feuersbrunst zum Opfer. Nach der Legende soll das Gebet Bruder Klausens, des Heiligen vom Ranft, noch Schlimmeres verhütet haben. Sarnen war schon früh der wirtschaftliche Mittelpunkt der Talschaft. In einer Urkunde vom 20. August 1460 wird es erstmals als Marktort genannt. In den Jahren 1628 - 30 wurde Sarnen von der Pest heimgesucht. Nicht weniger als 430 Einwohner, damals rund ein Fünftel der Gemeindebevölkerung, fielen der Seuche zum Opfer. 1635 flammte die Pest erneut auf und raffte weitere 40 Sarner dahin. Vor Jahren wurde bei einem Strassenbau unter dem Wegkreuz an der Grossgasse (in der Nähe der heutigen Seniorenresidenz am Schärme) das Massengrab entdeckt, in dem die Pestopfer gemeinsam beigesetzt worden sind. Um den Dorfplatz gruppieren sich eine Reihe historischer Bauten: Das Rathaus stammt in seiner Grundkonzeption aus dem Jahre 1418, die Dorfkapelle, der Dorfbrunnen trägt die Jahreszahl 1604 und der Schwibbogen (Brücke) über die Sarneraa beim Rathaus wurde in seiner ursprünglichen Form 1665 erstellt. Das Steinhaus (Dorfplatz Nr. 1) entstand 1546, das Haus am Grund (Grossgasse Nr. 3) in den Jahren 1588/89, das Rote Haus (Brünigstrasse 156) Mitte des 16. Jahrhunderts. Alle weiteren historischen Bauten und Sehenswürdigkeiten des Ortes zu nennen, würde den Rahmen dieses kurzen Abrisses sprengen. Nicht unerwähnt bleiben darf aber die prächtige, barocke Pfarrkirche, die in den Jahren 1739 - 42 unter Leitung des damals berühmten Tiroler Barock-Baumeisters Franz Singer anstelle der jahrhundertealten früheren Pfarrkirche entstand. Die ältesten Teile des talseitigen Turmes der Pfarrkirche gehen ins 12. Jahrhundert zurück. Die Kapelle neben der Pfarrkirche, das sogenannte Beinhaus, fällt durch die kunsthistorisch sehr wertvolle, gotische Holzschnitzerei-Decke im innern auf, die im Jahre 1505 geschaffen wurde. Die Anfänge des des Kollegiums (Kantonsschule mit Gymnasium) gehen auf das Jahr 1709 zurück. Während über 100 Jahren wurde die Schule von Benediktinern des Stiftes Muri-Gries in mustergültiger Art geführt. Das Frauenkloster St. Andreas, mit der Wallfahrtsstätte Sarner Jesuskind, wurde 1615 von Engelberg nach Sarnen verlegt. Während der Regenerations-Wirren des vergangenen Jahrhunderts trat Sarnen nochmals ins Rampenlicht der Schweizer Geschichte, indem es die Abgesandten der katholischen Kantone beherbergte, die 1832 in seinen Mauern den "Sarner Bund" schlossen. Im Jahre 1744 zählte Sarnen 2730 Einwohner, 1811 waren es 3800. Heute zählt Sarnen über 10'000 Einwohner. Rings von landwirtschaftlichem Gebiet umgeben, war Sarnen früher sozusagen ganz auf die Bedürfnisse dieses Erwerbszweiges ausgerichtet. Im Laufe der Zeit hat Sarnen aber immer mehr einen gewerblichen und seit einigen Jahrzehnten zudem einen gewissen industriellen Charakter angenommen. Um den Bedürfnissen der stets wachsenden Bevölkerung nach vermehrten Beschäftigungsmöglichkeiten gerecht zu werden, wurde nach dem zweiten Weltkrieg die Ansiedlung neuer Industriegebiete angestrebt, welche einen gesunden Ausgleich zur Landwirtschaft und zu den damals in reichlicher Zahl vorhandenen Betrieben der Holzbearbeitungsbranche brachte. Unsere heutige Aufgabe besteht darin, die moderne Entwicklung durch sinnvolles Planen mit dem guten Althergebrachten glücklich zu verbinden, damit sich aus dieser Synthese zum Wohle aller Gemeinde-Einwohnerinnen und Einwohner eine gültige Lebensform ergibt. Auszug aus "Die Gemeindewappen von Unterwalden" von Dr. Robert Durrer Schon das sog. Vogtsche Urbar im Stiftsarchiv Luzern von ca. 1499 zeigt als Wappen des Dinghofes Sarnen in rotem Felde ein weisses Hirschgeweih, das einen weissen Stern umschliesst. So erscheint es auch hundert Jahre später auf einem Bilde der Kapellbrücke, jedoch mit gelbem Stern, und mit einer komplizierten Helmzier - einer Inful, aus der drei kugelbesteckte Spitzen hervorragen - schnitzte es 1639 Meister Nikolaus Geissler auf dem Chorgestühl der neuen Hofkirche. In der Bedeutung als Ortswappen finden wir es auch 1621 in dem Liber Vitae des Propstes Ludwig Bircher in Beromünster. In Sarnen selber geht der Gebrauch dieses Wappenbildes nachweislich ins 18. Jahrhundert zurück. Wir finden es 1742 auf den Deckengemälden des Josef Haffner in der Kirche zu Sarnen und 1752 an dem Plafond des Landenberg-Schützenhauses, freilich in andern Farben: braunes Hirschgeweih mit gelbem Stern in weiss, und in richtigen Tinkturen auf dem von J. A. Heymann gemalten Titelblatt des "Urtelbuch löblichen Kirchgangs Sarnen" 1784. Merkwürdigerweise ging aber die Kenntnis dieses althergebrachten Wappenbildes im 19. Jahrhundert wieder verloren. Das Gemeindesiegel aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts zeigt den einfachen, zweigeteilten Landesschild, und als im Jahre 1870 die Obwaldner Regierung auf eine Anfrage des Berner Heraldikers Dr. Stantz hin sich weiter erkundigte, schrieb ihr Gewährsmann Wilhelm Britschgi von Kerns, dass dieses erstere Wappen, welches "das alte Landeswappen vor der Schlüsselverleihung" bedeutete, um so getroster als ächtes Gemeindewappen von Sarnen betrachtet werden dürfe, da von einem andern nicht nur nichts verlautet, sondern auch mir weder von Vorgesetzten noch Laien von Sarnen bezügliches konnte geliefert werden. Es scheint dann aber doch im Verlaufe dieser Enquete das alte Zeichen mit dem Hirschgeweih wieder zum Vorschein gekommen zu sein, und es wurde Herrn Stantz von der Regierung auf einer "hübschen Tafel" neben dem Siegel mit dem einfachen geteilten Schild zur beliebigen Auswahl mitgeteilt. Die "hübsche Tafel" scheint freilich dieses Epitheton nur in beschränktem Sinne verdient zu haben, denn Stantz wandte sich unterm 31. Januar 1871 an P. Martin Kiem, den verdienten Lokalhistoriker, um nähern Aufschluss: "Was hat Sarnen für ein Wappenbild unterhalb dem Stern: Der Stellung und allgemeinen Form nach sollte man es für zwei Hirschgeweihe halten und doch scheint es in seiner Ausführung eher zwei dürre Dorfzweige darzustellen. Auch ist braun gar keine heraldische Tinktur; sollte es gelb (gold) oder schwarz sein?" Von dieser Zeit an wurde das Wappen in Sarnen wieder zur Geltung gebracht, aber zunächst in den falschen Farben; so wurde es z. B. in den 70er Jahren von Maler Niederberger an die Fassade des Schützenhauses auf dem Landenberg gemalt. Erst durch meinen Einfluss kamen allmählich die echten heraldischen Farben wieder zur Geltung. Zuerst 1892, als ich bei Anbringung der Gemeindewappen am Portikus des Sarner Rathauses von der Regierung um ein Gutachten ersucht ward. Später auch bei der Renovation der Schützenhausfassade auf dem Landenberg. Der Stern wird aber noch meist gelb tingiert, während empfehlenswert wäre, ihn nach den ältesten Vorlagen weiss zu halten. Das Wappen geht auf das Schildzeichen der ritterlichen Kellner von Sarnen zurück, von denen mir fünf verschiedene Siegel aus dem 13. und 14. Jahrhundert bekannt sind. Die Farben sind durch Cysat und andere Wappenbücher übereinstimmend mit dem Vogtschen Urbar überliefert, im Gegensatz zu den wappengenössigen Familien der Ritter von Schauensee und derer von Obernau bei Kriens, welch erstern Geweih und Stern schwarz in gelb, letztern das Hirschgeweih weiss und der Stern schwarz in rot beigelegt wird. Die ganz gleichen Farben wie die Kellner führen die offenbar verwandten Hertenstein, nur tritt hier, wohl als Zeichen der habsburgischen Ministerialität, an Stelle des Sternes ein gelber Löwe. |
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